Ex-DFB-Physiotherapeut aus Ulm zum Terror in Paris 2015: "Die Druckwelle hat man gespürt auf der Bank"

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SWR
vor 2 Stunden
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Am 13. November 2015 wurde Paris von einer Serie terroristischer Anschläge durch den IS erschüttert, bei denen 130 Menschen starben und Hunderte verletzt wurden. Zu dieser Zeit fand im Stade de France ein Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland statt. Der damalige Physiotherapeut der deutschen Nationalmannschaft, Wolfgang Bunz aus Ulm, und der SWR-Reporter Tom Bartels erinnern sich an die bangen Stunden während der Anschläge. Wolfgang Bunz schildert, wie er die Druckwellen der Selbstmordattentate vor dem Stadion auf der Trainerbank spürte und zunächst nicht an Bomben dachte. Erst nach weiteren Explosionen und spärlichen Informationen in der Halbzeitpause wurde das Ausmaß der Bedrohung für die Spieler und Betreuer deutlich. Bunz beschreibt die Verunsicherung und die emotionale Betroffenheit einiger Spieler. Tom Bartels kommentierte das Spiel live und bemerkte erst nach der Pause, als der französische Staatspräsident den Sitzplatz verließ, dass etwas Ernstes geschehen war. Er erhielt tröpfchenweise Informationen und musste trotz der angespannten Situation weiter kommentieren, was für ihn eine extreme Herausforderung darstellte. Bartels spürte körperliche Zittern und beschreibt das Gefühl, "wie zwei Persönlichkeiten" zu sein. Während im Stadion das Spiel weiterlief, geschahen in der Nähe des Stadions und in der Pariser Innenstadt weitere Angriffe, darunter ein Massaker im Bataclan-Theater. Bunz und Bartels betonen, dass sie großes Glück hatten, da sie und die Mannschaft möglicherweise Ziel der Anschläge waren. Die Mannschaft trat Stunden nach den Anschlägen die Rückreise nach Deutschland an, was Bunz als "Flucht" beschreibt und als Ende des Albtraums empfand, als das Flugzeug abhob. Beide erinnern sich heute gefasst an die Ereignisse, sind sich aber der Bedrohungslage bewusst und schätzen das Überleben als Glück ein.
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