Züge und Bahnanlagen in Berlin sind bundesweit am häufigsten von Schmierereien betroffen. Von Januar bis Oktober wurden in der Hauptstadt 1.983 solcher Delikte, wie Graffiti von Sprayern, registriert, womit Berlin seine Spitzenposition aus den Vorjahren bestätigt und sogar einen Anstieg von etwa 100 Fällen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet. Andere Schwerpunktstädte sind München (872 Delikte), Hamburg (515) und Köln (194). Bundesweit stieg die Zahl der Sachbeschädigungen bis Oktober auf 17.829, ein Anstieg von rund 1.200 Fällen im Vergleich zu 2024. Die Statistik erfasst neben Graffiti auch andere unerlaubte Veränderungen des Erscheinungsbildes, wobei Bahnhöfe am häufigsten betroffen waren.
Von den 18.812 Tatverdächtigen im laufenden Jahr blieben die meisten (17.811) unerkannt, obwohl die Deutsche Bahn (DB) jährlich über 2.700 Täter auf frischer Tat stellt, darunter etwa ein Viertel Sprayer. Die DB beklagt jährliche Schäden von etwa zwölf Millionen Euro durch Graffiti und Vandalismus, wobei die Zahlen für 2024 bei rund 32.000 Vandalismusfällen lagen. Das Unternehmen betont, dass Graffiti das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste beeinträchtigt und die Beseitigung aufwendig ist.
Sprayer werden strafrechtlich verfolgt und müssen den vollen Schaden ersetzen, wobei Schadenersatzforderungen bis zu 30 Jahre nach der Verurteilung geltend gemacht werden können. Die Bahn weist zudem auf die erheblichen Lebensgefahren hin, denen sich Sprayer aussetzen, wie die Gefahr, unter Züge zu geraten oder einen Stromschlag durch S-Bahn-Stromschienen zu erleiden, was oft tödlich endet.