Rentenatlas Deutschland: Warum im Osten die Renten 190 Euro höher sind

Im Durchschnitt sind die Altersrenten in den neuen Bundesländern rund 190 Euro höher als in den alten Bundesländern. Dies liegt vor allem daran, dass nach der Wiedervereinigung eine Angleichung der Renten an Löhne, Produktivität und Lebenshaltungskosten im Osten stattgefunden hat, was zu höheren jährlichen Rentenerhöhungen führte. Dieser Prozess ist seit zwei Jahren abgeschlossen, und die Rentenstatistik zeigt nun höhere Durchschnittsrenten im Osten. Ein weiterer wesentlicher Grund für den Rentenunterschied sind die unterschiedlichen Voraussetzungen für die Kindererziehung und die Erwerbstätigkeit von Frauen in der DDR und der alten Bundesrepublik. In der DDR gab es ein ausgebautes System der Kinderbetreuung, und Frauen waren stärker in den Arbeitsmarkt integriert. In der alten Bundesrepublik war die Kinderbetreuung weniger umfassend, und Frauen übernahmen häufiger die Hauptverantwortung für die Familie, was zu längeren Auszeiten vom Beruf und häufigeren Teilzeitarbeitsverhältnissen führte. Statistische Effekte tragen ebenfalls dazu bei, dass die Westrenten niedriger erscheinen. Bei älteren Rentnern im Westen gibt es mehr Fälle, in denen Angestellte von der Rentenkasse in berufliche Versorgungssysteme wechseln, was zu niedrigeren Rentenansprüchen führt. Im Osten gingen solche Systeme bei der Wiedervereinigung in die Rentenversicherung über. Obwohl die gesetzliche Rente im Osten höher ist, wird das gesamte Bild der finanziellen Absicherung im Alter durch Faktoren wie Vermögen, Immobilienbesitz, Betriebsrenten und private Altersvorsorgen ergänzt, bei denen Men... zum Weiterlesen App herunterladen