Mitarbeiter der Messe Gießen sind empört über die Reaktionen auf die Vermietung der Hessenhalle an die AfD zur Gründung ihrer Jugendorganisation. Sie berichten von Anfeindungen, Beleidigungen und Ausgrenzung. Das Unternehmen begründet die Vermietung mit der Einhaltung des Rechts und dem Fehlen alternativer Veranstaltungsorte in der Region mit der benötigten Kapazität. Die Messe beruft sich auf ein Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, wonach Kommunen wie Wetzlar verpflichtet waren, Räume an die NPD zu vermieten. Die Messe Gießen betont, dass sie als eigenständige juristische Person gesetzlich verpflichtet ist, alle zugelassenen Parteien gleich zu behandeln. Als Konsequenz aus der Vermietung hat die Messe eine Konzertagentur als langjährigen Kunden verloren, die ihr umstrittenes Verhalten mit dem Wunsch nach Haltung für Demokratie, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt begründete. Die Messe Gießen hatte bereits im Zusammenhang mit Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival angekündigt, keine Mietverträge mehr auszustellen, wenn die Situation dies erfordere. Bezüglich der angekündigten Proteste gegen die AfD-Gründung erwartet die Messe, dass friedliche Demonstrationen verschiedener Meinungen dem Grundprinzip der Freiheit, Vielfalt und Toleranz der Gesellschaft entsprechen.