In seiner letzten Neujahrsansprache vor seinem Ausscheiden aus dem Amt im März 2026 appelliert der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann an die Bevölkerung, in Zeiten von Krisen und Umbrüchen auf Zusammenhalt und gegenseitiges Verständnis zu setzen. Er räumte ein, dass das vergangene Jahr herausfordernd war und viele Menschen belastet hat, auch er persönlich habe schwierige Tage erlebt.
Kretschmann hob die Bedeutung des Kompromisses als tragende Säule der Demokratie hervor. Er betonte, dass Kompromisse oft fälschlicherweise als Schwäche angesehen würden, aber unerlässlich für das Funktionieren einer Gesellschaft seien, die aus vielen verschiedenen Menschen besteht. Nur durch die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zuzuhören, auszuhalten und zivilisiert zu streiten, könne das Zusammenleben gut gestaltet werden.
Der Ministerpräsident sieht in der Einzigartigkeit jedes Menschen und der Fähigkeit, immer wieder neu zu beginnen, eine besondere Stärke, die Innovation in Wissenschaft und Technik sowie im gesellschaftlichen und politischen Miteinander fördert. Diese Haltung sei nicht nur in der Politik, sondern auch im alltäglichen Leben von großer Bedeutung.