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Warum es den Brücken in Deutschland so schlecht geht

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ZDF Heute
23. Dezember 2025 05:02
YoyoFeed Zusammengefasst

Der schlechte Zustand vieler Brücken in Deutschland, wie die jüngste Sperrung und der Neubau der Rahmedetalbrücke im Sauerland zeigen, ist ein wachsendes Problem. Etwa 5.800 Brücken auf Autobahnen und Bundesstraßen müssen modernisiert werden, wobei besonders große Brücken mit einem schlechten Traglastindex von vier oder fünf betroffen sind. Diese schlechten Werte bedeuten nicht zwangsläufig Einsturzgefahr, aber sie erfordern Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen oder sogar Abrisse.

Warum es den Brücken in Deutschland so schlecht geht - 
                    1. Resim

Die Ursachen für diesen Sanierungsstau sind vielfältig. Viele Brücken sind überlastet, da die Anzahl und das Gewicht der Fahrzeuge, insbesondere des Schwerlastverkehrs, seit ihrer Erbauung stark zugenommen haben. Die Belastung durch einen Lkw entspricht der von 1.000 Autos, und höhere Achslasten verursachen erhebliche Schäden. Zudem entsprechen die Baumaterialien und Qualitätsstandards aus den 1960er und 1970er Jahren nicht mehr den heutigen Anforderungen. Viele Brücken, die zwischen 1960 und 1985 gebaut wurden, erreichen das Ende ihrer Lebensdauer. Ein weiterer Faktor ist der Mangel an Fachkräften im Bauwesen und im Ingenieurwesen.

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                    2. Resim

Historisch gesehen hat die Politik der Brückensanierung lange Zeit keine Priorität eingeräumt, was zu aufgeschobenen Reparaturen und fehlenden finanziellen Mitteln führte. Erst in den letzten 15 bis 20 Jahren wurde das Problem stärker wahrgenommen und mit der Infrastrukturfinanzierung begonnen, jedoch als zu gering empfunden. Unvorhergesehene Schäden an Bauwerken trugen zusätzlich zur Verschärfung der Situation bei.

Die Lösungsansätze sind komplex. Zwar gibt es Programme zur Modernisierung, wie die geplante Sanierung oder der Neubau von über 4.000 großen Brücken bis 2032, doch der Zeitplan ist bereits jetzt unrealistisch. Für Brücken auf Bundesstraßen gibt es noch keine klaren Pläne, und die Zuständigkeit für viele weitere Brücken liegt bei Ländern und Kommunen, was die Datenlage erschwert. Zusätzliche Mittel aus Sondervermögen reichen nicht aus, um die Finanzierungslücken zu schließen. Neben mehr Geld sind auch intelligente Konzepte für den Ressourceneinsatz, die Beschleunigung von Vergabeverfahren, der Abbau von Bürokratie und die Gewinnung von Personal notwendig. Ohne entschlossenes Handeln drohen weitere Sperrungen.

Warum sind gerade große Brücken in Deutschland besonders betroffen?
Große Brücken sind oft älter und wurden in Zeiten gebaut, als die Verkehrsbelastung und das Gewicht der Fahrzeuge geringer waren als heute. Ihr Traglastindex ist häufig schlecht, was bedeutet, dass sie den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht werden und somit einen höheren Handlungsbedarf aufweisen.
Welchen Einfluss hat der Schwerlastverkehr auf die Brücken?
Der zunehmende Schwerlastverkehr, insbesondere durch Lkw, belastet die Brücken erheblich. Ein einzelner Lkw kann eine Brücke so stark beanspruchen wie 1.000 Autos, und das höhere Gewicht pro Achse führt zu stärkeren und schädlicheren Einwirkungen auf die Bausubstanz.
Warum ist die Situation in Ostdeutschland anders als im Westen?
Viele Brücken in den ostdeutschen Bundesländern wurden erst nach der Wiedervereinigung gebaut. Diese jüngeren Brücken sind daher in der Regel weniger sanierungsbedürftig als die älteren Bauwerke, die größtenteils vor 1985 im Westen Deutschlands errichtet wurden.