Ein Jahr Ampel-Aus: "Große Chance fahrlässig nicht genutzt"

Ein Jahr nach dem Aus der Ampel-Koalition bewerten ehemalige Mitglieder und politische Beobachter die Regierungszeit kritisch und sehen eine vertane Chance. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bezeichnet das Ende der Koalition als "fahrlässig" und bedauert, dass die Ampel, die unterschiedliche Lager hätte verbinden sollen, diese Möglichkeit nicht genutzt habe. Er kritisiert, dass die Demokratie durch diejenigen, die die Koalition von innen angegriffen hätten, ärmer gemacht worden sei. Die ehemalige Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) äußert sich ähnlich und wirft der FDP vor, die Regierung aus Prinzip blockiert und zum Scheitern gebracht zu haben, anstatt aus politischem Dissens heraus. Sie könne nicht nachvollziehen, wie eine Regierungsbeteiligung aus Prinzip zerstört werde, um persönlichen Vorteilen willen, insbesondere vor dem Hintergrund ihrer ostdeutschen Herkunft und der friedlichen Revolution. CDU-Politiker Armin Laschet, der die Entwicklung im November 2024 verfolgte, sieht ebenfalls eine vermeidbare Zuspitzung. Er kritisiert, dass die SPD sich anfangs über die Beliebtheit von Vizekanzler Robert Habeck geärgert habe und sich dann über dessen Misserfolge gefreut habe, was das Vertrauen untergrabe. Laut Laschet müssen Koalitionspartner trotz Gegensätzen den Willen haben, gute Ergebnisse für alle zu erzielen. Politikwissenschaftlerin Sabine Kropp v... zum Weiterlesen App herunterladen