VW-Abgasskandal: Neuer Dieselprozess: Verfahren gegen die zweite VW-Riege?

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STERN.de
vor 15 Stunden
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Ein neues Gerichtsverfahren im VW-Abgasskandal hat am Landgericht Braunschweig begonnen. Fünf Angeklagte, teils ehemalige Führungskräfte, müssen sich für ihre mutmaßliche Beteiligung an den Abgasmanipulationen verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, von der illegalen Abschalteinrichtung gewusst und diese zumindest geduldet oder mitentwickelt zu haben, um dem Unternehmen hohe Gewinne zu sichern, da ihre Boni davon abhingen. Die Vorwürfe reichen bis ins Jahr 2006 zurück. Der Skandal, der 2015 aufflog, betrifft die Manipulation von Abgaswerten bei Dieselfahrzeugen durch versteckte Codes. Diese sorgten dafür, dass die Fahrzeuge bei Tests saubere Abgaswerte vorgaukelten, während sie im realen Fahrbetrieb ein Vielfaches der erlaubten Emissionen ausstießen. Der Betrugsvorwurf bezieht sich auf rund neun Millionen Fahrzeuge und einen entstandenen Schaden von mehreren Milliarden Euro. Den Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung Haftstrafen von bis zu fünf Jahren, in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahre. Ihnen werden gewerbsmäßiger Betrug, Beihilfe dazu sowie strafbare Werbung vorgeworfen. Das Verfahren könnte sich bis Ende 2026 ziehen. Bisher gab es bereits Urteile in den USA und Deutschland. In München wurde Ex-Audi-Chef Rupert Stadler zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das erste große Betrugsverfahren in Braunschweig endete mit der Verurteilung von vier früheren VW-Führungskräften, von denen zwei mehrjährige Haftstrafen antreten müssen. Auch diese Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Besonders kritisiert wurde beim ersten Prozess, dass der damalige Konzernchef Martin Winterkorn nicht auf der Anklagebank saß. Sein Verfahren war aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt und später wegen Verhandlungsunfähigkeit vorläufig eingestellt worden.
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