Neues Atomkraftwerk in Polen: Warum es direkt am Meer entsteht

Polen beginnt mit dem Bau seines ersten neuen Kernkraftwerks seit Jahrzehnten, das 200 Meter von der Ostseeküste entfernt in Słaiszewo, 70 Kilometer nordwestlich von Danzig, entstehen wird. Das Land setzt auf Kernenergie, um seine Abhängigkeit von kohlebasierten Kraftwerken zu reduzieren, die derzeit 60 Prozent der Stromproduktion ausmachen und als besonders klimaschädlich gelten. Ziel ist es, eine zuverlässige Energieversorgung für das Land zu gewährleisten. Das staatliche Unternehmen PEJ plant, bis 2036 mit der ersten Anlage, die drei Reaktorblöcke von Westinghouse mit jeweils 1,25 Gigawatt Leistung umfassen wird, Strom zu liefern. Der Standort am Meer wurde gewählt, um ausreichend Meerwasser für die Kühlung der Reaktoren zu nutzen, die über Tunnel unter der Meeresoberfläche angesaugt und wieder abgegeben werden sollen. Die Anlage wird eine Fläche von 200 Hektar einnehmen und durch etwa 200 Meter Wald vom Strand abgeschirmt werden. Allerdings wird ein 1,1 Kilometer langer Anleger für den Materialtransport die Küstenlandschaft beeinflussen. Der Bau des Kraftwerks wird voraussichtlich einen wirtschaftlichen Aufschwung für die dünn besiedelte Region mit sich bringen, da bis zu 8000 Arbeitskräfte für den Bau benötigt werden, was indirekt weitere Arbeitsplätze schaffen soll. 67 Prozent der Bevölkerung unterstützen den Bau des Kraftwerks, und die Hoffnung auf wirtschaftliche Vorteile war ein wesentlicher Grund dafür. Polen ist nicht das einzige europäische Land, das auf Kernenergie setzt; auch andere Länder wie Großbritannien, Frankreich und Schweden planen neue Reaktoren oder die Laufzeitverlängerung bestehender Anlagen. Polen hatte bereits in den frühen 1980er Jahren mit dem Bau eines Kernkra... zum Weiterlesen App herunterladen