In der syrischen Stadt Aleppo kam es am Montag zu schweren Gefechten zwischen kurdischen Truppen und Regierungseinheiten, bei denen mindestens drei Menschen starben und mehrere weitere verletzt wurden. Laut staatlichen Medien kamen zwei Zivilisten durch Beschuss der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) ums Leben, acht weitere Zivilisten wurden verletzt. Das syrische Innenministerium gab an, dass kurdische Truppen Sicherheitskräfte an Kontrollposten in den mehrheitlich kurdischen Stadtteilen Scheich Maksud und Aschrafijeh angriffen. Die SDF hingegen beschuldigten „mit der Übergangsregierung verbündete Gruppen“ des Angriffs, bei dem eine 57-jährige Frau getötet und 17 Zivilisten verletzt worden seien.
Am Abend riefen beide Seiten zur Einstellung der Kämpfe auf und gaben sich gegenseitig die Schuld an den Angriffen. Die syrische Armee erklärte, sie werde die Quellen des Beschusses nicht mehr angreifen, während die SDF anwiesen, nicht mehr auf Angriffe zu reagieren. Bereits im Oktober war nach ähnlichen Zusammenstößen eine Waffenruhe verkündet worden, doch die Spannungen in den beiden Stadtteilen hielten an. Seit dem Sturz von Baschar al-Assad steht Aleppo unter der Verwaltung der neuen islamistischen Übergangsregierung, wobei Scheich Maksud und Aschrafijeh weiterhin unter kurdischer Kontrolle verbleiben.
Unterdessen trafen sich in Damaskus der türkische Außenminister Hakan Fidan, der türkische Verteidigungsminister Yasar Güler und Geheimdienstchef Ibrahim Kalin mit dem syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa. Die Türkei sieht die Präsenz kurdischer Kräfte an der Grenze als Bedrohung an und drängt auf die Integration der kurdischen Institutionen in die syrische Zentralregierung gemäß eines Abkommens vom März. Fidan betonte die Notwendigkeit einer transparenten Integration der SDF und kritisierte deren mangelnden Fortschritt bei der Umsetzung des Abkommens.