Die ukrainische Regierung hat nach einem Korruptionsskandal im Energie- und Rüstungssektor eine umfassende Überprüfung aller größeren Staatskonzerne angekündigt. Premierministerin Julia Swyrydenko betonte, dass Betriebe in diesen beiden Sektoren besonders streng kontrolliert würden, wobei ein Hauptaugenmerk auf der Transparenz bei staatlichen Einkäufen liege. Konkret genannt wurden unter anderem der Öl- und Gaskonzern Naftogas und die ukrainischen Eisenbahnen.
Als direkte Konsequenz des Skandals wurde die Ausschreibung für die Leitung des ukrainischen Gasleitungssystems vorerst ausgesetzt. Dies begründete Swyrydenko damit, dass eine der Finalistinnen in den Korruptionsermittlungen genannt werde, was die Transparenz des Verfahrens beeinträchtige. Die betroffene Finalistin, Oksana Krywenko, war zuvor als Beraterin eines Ministers tätig, der wegen einer Schmiergeldaffäre im Zusammenhang mit dem Bau von Schutzvorrichtungen um Energieanlagen zurücktreten musste.
Der Skandal soll sich auf Bestechungsgelder in Höhe von etwa 100 Millionen US-Dollar belaufen und betrifft den Bau von Schutzanlagen zum Schutz von Energieanlagen vor russischen Luftangriffen.
