Der Star-Autor Ferdinand von Schirach hat sich in der Talkshow von Caren Miosga gegen ein Verbot der AfD ausgesprochen. Er argumentierte, dass ein Verbot zutiefst undemokratisch sei und eine Pleiteerklärung für die etablierten Parteien darstelle, die es versäumt hätten, den Wählern ein attraktives Angebot zu machen.
Von Schirach bezweifelt zudem, dass das Gutachten des Verfassungsschutzes ausreichende Grundlage für ein Parteiverbot biete. Von Schirach sieht das Problem der AfD-Zustimmung in mangelndem Vertrauen der Bevölkerung in die Politik.
Dieses Misstrauen sei darauf zurückzuführen, dass Versprechen nicht gehalten, Handlungen als ungerecht empfunden und Probleme nicht beim Namen genannt würden. Er kritisierte, dass die aktuelle Regierungshoheit trotz geringer Zustimmungswerte einer Partei bestimmend sei und warnte, dass die Demokratie reformiert werden müsse, um nicht von schnelleren autokratischen Systemen überholt zu werden.
Als mögliche Reform schlug er eine siebenjährige Amtszeit für den Kanzler ohne Wiederwahl und eine Bündelung von Landtagswahlen vor.