Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) betrachtet ein von den USA vorgelegtes 28-Punkte-Konzept für ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht als fertigen Plan, sondern als Sammlung von Vorschlägen, die darauf abzielen, die Konfliktparteien an einen Verhandlungstisch zu bringen. Er betonte im ZDF-„heute journal“, dass das Töten und Sterben ein Ende haben müsse und jedes Engagement für Gespräche zwischen den Seiten unterstützenswert sei.
Wadephul bezeichnete den aktuellen Stand als fließend und verwies darauf, dass auch US-Vertreter von Themen und Optionen sprächen, die abzuwägen seien. Nach Informationen aus US- und britischen Medien hat Washington einen 28-Punkte-Plan zur Beendigung des seit Februar 2022 andauernden Krieges ausgearbeitet, der sich angeblich stark an russischen Positionen orientiert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat diesen Plan demnach erhalten, und die EU hat eine Beteiligung an Verhandlungen gefordert. Wadephul berichtete von einem ausführlichen Gespräch mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und hob hervor, dass die USA Wert auf die Einbeziehung Deutschlands und Europas legen.
Für Deutschland sei es entscheidend, dass die Ukraine eine möglichst optimale und gleichberechtigte Verhandlungsposition erhalte. Wadephul schlug vor, dass ein erster wichtiger Schritt ein Waffenstillstand sein könnte, zunächst auch für Angriffe auf die Energieinfrastruktur beider Seiten, angesichts des Winters und des täglichen Sterbens.
Er bekräftigte, je früher ein Verhandlungsmodus erreicht werde, desto besser.
