Der bosnisch-serbische Außenhandelsminister Stasa Kosarac hat dem Hohen UN-Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina, Christian Schmidt, einen Helm der Waffen-SS geschickt. Kosarac begründete dies auf Instagram damit, dass der Helm ein Erbe von Schmidts "Nazi-Vorfahren" sei, die sein Volk während des Bosnienkriegs ermordet hätten.
Er forderte Schmidt auf, das Land zu verlassen. Der Vorfall wird in bosnischen und serbischen Medien als skandalös bezeichnet.
Christian Schmidt, ein deutscher Politiker, ist seit 2021 Hoher UN-Repräsentant und wacht über die Einhaltung des Friedensabkommens von Dayton. Er hat weitreichende Befugnisse und ist wiederholt vom bosnisch-serbischen Führer Milorad Dodik kritisiert worden.
Dodik hat Schmidt wiederholt als Faschisten beleidigt und seine Legitimität angezweifelt. Kosarac ist Mitglied von Dodiks nationalistischer Partei.
Der Anlass für die Eskalation scheint die frühere Amtsenthebung Dodiks gewesen zu sein, nachdem ein Gericht eine Haftstrafe und ein Ämterverbot gegen ihn bestätigt hatte. Dodik war verurteilt worden, weil er Gesetze in Kraft gesetzt hatte, die Entscheidungen des Hohen UN-Repräsentanten untersagten.
Dieses Urteil löste die größte Krise in Bosnien und Herzegowina seit dem Bosnienkrieg aus, und Dodik nannte den Prozess politisch motiviert. Bosnien und Herzegowina ist seit dem Dayton-Abkommen in die serbische Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation geteilt.
