Ein Bericht, dass der US-Pharmakonzern Pfizer plant, seine verbleibenden Anteile an dem deutschen Biotechunternehmen Biontech zu verkaufen, hat zu einem deutlichen Kursrückgang der Biontech-Aktie geführt. Bloomberg berichtete unter Berufung auf informierte Quellen, dass Pfizer seine Beteiligung von 4,55 Millionen Anteilsscheinen (ADRs) veräußern möchte. Biontech selbst betonte, dass die Zusammenarbeit mit Pfizer weiterhin bestehe und unverändert sei. Eine Sprecherin erklärte, dass man eine enge und starke Kollaboration pflege, und äußerte sich grundsätzlich nicht zu finanziellen Angelegenheiten anderer Unternehmen.
Die Nachricht löste an den Börsen starke Reaktionen aus. In Frankfurt fielen die Titel von Biontech um mehr als sechs Prozent, während die US-Aktien vorbörslich fast fünf Prozent verloren. Laut Bloomberg beabsichtigte Pfizer, die Aktien über eine Übernacht-Platzierung durch JPMorgan zu einem Preis zwischen 108 und 111,70 Dollar pro Stück anzubieten, was einem Abschlag von bis zu 3,3 Prozent auf den Schlusskurs des Vortages entsprach. Im besten Fall hätte Pfizer damit einen Erlös von gut einer halben Milliarde Dollar erzielen können.
Pfizers Beteiligung an Biontech entstand im Rahmen der gemeinsamen Entwicklung des Covid-Impfstoffs Comirnaty. Im Jahr 2020 erwarb Pfizer im Zuge dieser Kooperation eine Kapitalbeteiligung an Biontech im Wert von 113 Millionen Dollar, um die Zusammenarbeit zu festigen und die gemeinsame Impfstoffentwicklung zu unterstützen. Pfizer selbst gab zu dem Bericht über den angestrebten Verkauf keine Stellungnahme ab.
