Griechenland schließt fast jedes zweite Postamt – über Nacht

Die griechische Post hat über das Wochenende 204 Filialen geschlossen, was fast die Hälfte aller Postämter im Land ausmacht. Diese Entscheidung des staatlichen Unternehmens ELTA zur Kostensenkung traf die Öffentlichkeit und die betroffenen Gemeinden völlig unvorbereitet, da die Schließungen am Montag nach einer kurzfristigen Ankündigung am Freitag in Kraft traten. Viele der geschlossenen Filialen befanden sich in ländlichen Gebieten und auf Inseln, was dazu führt, dass zahlreiche Kleinstädte nun keine eigene Poststelle mehr haben. ELTA begründet die Schließungen mit der Notwendigkeit, die Verluste des Unternehmens zu reduzieren, das im Vorjahr trotz Einnahmen von 249 Millionen Euro ein Defizit von 8,4 Millionen Euro verzeichnete und ein negatives Eigenkapital aufwies. Die von den Schließungen betroffenen Filialen verursachten im vergangenen Jahr ein Defizit von 150.000 Euro. Die Entscheidung wird jedoch als politisch heikel für die konservative Regierung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis eingeschätzt, da die staatliche ELTA unter dem HCAP-Fonds steht, der dem Finanzministerium unterstellt ist. Bürgermeister und Bürger protestieren vehement gegen die Maßnahme, die sie als „Todesstoß für die Provinz“ und als Beschleunigung der Entvölkerung ländlicher Gebiete bezeichnen. Sie befürchten, dass nach den Postämtern auch Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren geschlossen werden könnten. Selbst Abgeordnete der Regierungspartei Nea... zum Weiterlesen App herunterladen