Biomüll-Tüten von dm, Rossmann & Co: Warum sie in der Biotonne nichts zu suchen haben

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vor 2 Stunden
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Biomüll-Tüten von Drogeriemärkten wie dm und Rossmann, die als kompostierbar oder biologisch abbaubar beworben werden, stellen ein erhebliches Problem für Abfallwirtschaftsbetriebe dar. Obwohl die Versprechungen auf den Tüten nicht falsch sind, trifft ihre Kompostierbarkeit nur unter bestimmten Bedingungen zu.

Diese speziellen Tüten benötigen oft bis zu zwölf Wochen, um zu verrotten, wobei sie häufig nur zu 90 Prozent abgebaut werden. Viele Abfallverwerter, wie der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM), haben jedoch eine deutlich kürzere Rottezeit von nur sechs Wochen für den Biomüll.

Dies führt dazu, dass die Biomülltüten nach dem Kompostieren und Gären des Biomülls maschinell aussortiert werden müssen. Da die Tüten nicht vollständig verrottet sind, muss oft auch der darin enthaltene Müll zusammen mit der Tüte entsorgt werden, meist durch Verbrennung.

Dies macht die gesamte Biomüllentsorgung für den Verbraucher unwirksam. Zudem ist die Herstellung dieser Tüten, oft auf Maisstärke basierend, ökologisch fragwürdig wegen des hohen Energieverbrauchs für Dünger und des CO2-Ausstoßes beim Transport.

Als umweltfreundlichere Alternativen empfehlen die Abfallwirtschaftsbetriebe die Nutzung eines einfachen Eimers, der regelmäßig in die Biotonne geleert wird. Wer den Eimer nicht abwaschen möchte, kann alternativ Zeitungspapier oder Küchenkrepp verwenden, um den Biomüll zu sammeln.

Auch unbeschichtete Papiertüten, wie sie aus Supermärkten oder Bäckereien bekannt sind, oder spezielle Papiertüten für Biomüll sind geeignet. Es gibt jedoch Ausnahmen: Einige Kommunen bieten spezielle, innerhalb der vorgegebenen Rottezeit vollständig abbaubare Biomülltüten an, deren Nutzung in der Biotonne erlaubt ist.

Daher ist es ratsam, sich bei der eigenen Stadt oder Gemeinde nach den spezifischen Regeln zur Akzeptanz von Biomülltüten zu erkundigen. Falsch befüllte Biotonnen mit Fremdstoffen, darunter auch die problematischen Biomülltüten, werden von Mitarbeitern der Abfallwirtschaftsbetriebe kontrolliert.

Bei bis zu drei oder vier sichtbaren Fremdstoffen wird ein gelber Aufkleber auf die Tonne angebracht. Übersteigen die Fremdstoffe diese Anzahl, erhält die Tonne einen roten Aufkleber, was bedeutet, dass sie als Restmüll entsorgt wird und zusätzliche Kosten für die Leerung anfallen.

Eine korrekt befüllte Biotonne ist hingegen in den jährlichen Abfallgebühren enthalten. Grundsätzlich dürfen in die Biotonne gehören: Gemüse-, Salat- und Obstreste, Fleisch- und Fischreste, Schalen von Kartoffeln, Eiern, Nüssen und Obst, alte Brot- und Backwaren, Kaffeesatz und -filter, Blumen und Pflanzen (ohne Topf), Blumenerde, Laub, Gras, Baum- und Strauchschnitt sowie in kleinen Mengen Zeitungs- und Küchenpapier zum Aufsaugen von Feuchtigkeit.

Nicht in die Biotonne gehören jedoch Plastiktüten, Glas, Hygienepapiere, Windeln, Asche, Zigarettenkippen, Tierstreu, Christbäume, sperriger Baum- oder Strauchschnitt sowie Steine und Bauschutt.

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