Der Oberste Kassationshof in Rom hat der Auslieferung eines mutmaßlichen Drahtziehers der Nord-Stream-Anschläge an Deutschland zugestimmt. Der 49-jährige Ukrainer Serhij K.
soll in den nächsten Tagen an deutsche Behörden überstellt werden und dann voraussichtlich in Hamburg vor Gericht gestellt werden. Ermittler werfen ihm vor, die Sabotageakte im September 2022 koordiniert zu haben, bei denen die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigt wurden.
Der Verdächtige wurde im August während eines Familienurlaubs an der Adriaküste auf Basis eines europäischen Haftbefehls festgenommen und bestreitet die Vorwürfe vehement. Seine Auslieferung verzögerte sich aufgrund von Verfahrensfehlern, doch der Kassationshof bestätigte diese nun ohne Einschränkungen.
Sein Anwalt äußerte sich enttäuscht, vertraut aber auf einen Freispruch in Deutschland. Die Ermittler vermuten, dass K.
ein Team von sieben Personen anführte, das die Segeljacht "Andromeda" in Deutschland anmietete, um die Anschläge in der Ostsee durchzuführen. Eine weitere juristische Anfechtung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wird von seinem Anwalt als unwahrscheinlich eingeschätzt.