Wirtschaft: IWF warnt vor Schuldenexplosion und Renten-Schock in Europa

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt Europa vor einer drohenden Schuldenexplosion und einem Renten-Schock, falls keine dringenden und radikalen Maßnahmen ergriffen werden. Alfred Kammer, Europadirektor des IWF, betonte, dass konventionelle Sparmaßnahmen nicht mehr ausreichen würden, um die explodierenden Schulden zu verhindern und das europäische Sozialmodell zu gefährden. Die wirtschaftliche Lage in Europa wird als prekär eingeschätzt, wobei Kriege und Umwälzungen in der globalen Handelspolitik zu einer lang anhaltenden Rezessionsphase führen könnten, wenn die Politik nicht umsteuert. Trotz einer leichten Korrektur der Wachstumsprognose für die Eurozone wird ein kurzfristiger Aufschwung erwartet, dem aber ein starker Abfall der Wirtschaftsleistung folgen wird. Die Kluft zum BIP der USA werde sich ohne Gegenmaßnahmen erheblich vergrößern. Der IWF schlägt eine weitere Liberalisierung des EU-Binnenmarktes und den Abbau von Handelshemmnissen vor. Angesichts einer alternden Bevölkerung seien zudem erhebliche Anstrengungen bei Arbeitsmarktreformen, Bildung und Migration notwendig. Die Quote privater Investitionen sei in einigen Regionen zu niedrig und die Wirtschaftsleistungen seien teilweise dauerhaft schwach, wie am Beispiel Deutschlands gezeigt wird, dessen BIP stagnierte. Kammer stellte die Frage, wie Europa weiterhin Dinge bezahlen wolle, die es sich nicht mehr leisten könne. Die hohen Staatsverschuldungen und leeren öffentlichen Kassen in vielen europäischen Ländern verschärfen die Problematik. Er betonte, dass Nichtstun keine Option mehr sei und bei Fortsetzung der aktuellen Politik die durchschnittliche Staatsverschuldung in den nächsten 15 Jahren bei 130 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen könnte, was Einsparungen von drei bis fünf Prozent des BIP zur Konsolidierung erfordern würde. Solche Einsparungen seien jedoch eine enorme poli... zum Weiterlesen App herunterladen