Im Herbst 2024 deckte der Zoll illegale Zigarettenfabriken in Radevormwald und Velbert auf. Nun muss sich ein mutmaßlicher Hintermann, ein 46-jähriger Bulgare, vor dem Landgericht Wuppertal verantworten.
Er soll über ein Firmengeflecht den Verkauf von Zigaretten am Fiskus vorbei organisiert und betrieben haben. Die Anklage wirft ihm vor, professionell betriebene Zigarettenfabriken mit modernen Produktionsstraßen genutzt zu haben, um rund 21 Millionen Zigaretten, hauptsächlich für den Export, herzustellen.
Diese Fabriken waren angeblich mit Schallisolierung ausgestattet, um Lärm und Geruch zu minimieren, insbesondere eine in Radevormwald auf einem Areal von über zwei Fußballfeldern. Der entstandene Steuerschaden durch den illegalen Handel wird auf über 5 Millionen Euro geschätzt.
Der 46-Jährige soll für den gesamten Ablauf von der Produktion bis zum Transport ins Ausland verantwortlich gewesen sein. Dies ist der dritte Prozess nach dem Auffliegen der Fabriken, bei dem bereits 19 Personen festgenommen und weitere zu Bewährungs- oder Haftstrafen verurteilt wurden, die als Hilfsarbeiter oder für höhere Positionen galten.
Dem nun angeklagten Mann droht bei einer Verurteilung eine lange Haftstrafe.