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Kliniken: Ministerin erwartet schwierige Lage in Brandenburgs Kliniken

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Tagesspiegel
vor 18 Stunden
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Die brandenburgische Gesundheitsministerin Britta Müller erwartet eine zunehmend schwierige Lage für die Kliniken im Land, insbesondere für kleinere Standorte im ländlichen Raum, die stark gefährdet sind. Obwohl Klinikinsolvenzen in Guben, Forst und Spremberg abgewendet werden konnten, schreiben vier von fünf Krankenhäusern in Brandenburg rote Zahlen, teilweise mit zweistelligen Millionenbeträgen. Die wirtschaftlich angespannte Situation der Kommunen, die bei kommunalen Trägern unterstützen, verschärft die Lage zusätzlich, sodass die Ministerin die Situation mit "Feuerwehr spielen" vergleicht.

Die Anfang 2025 in Kraft getretene Krankenhausreform des Bundes zielt darauf ab, Kosten zu senken und die Versorgungsqualität zu verbessern, wobei ländliche Gebiete von erweiterten Ausnahmen profitieren sollen. Die Landesregierung von Brandenburg möchte die Krankenhäuser als Gesundheitsversorgungsorte erhalten und hat Änderungen an einem Sparpaket gefordert, um eine zusätzliche Belastung der Kliniken zu vermeiden, indem der Anstieg der Klinik-Vergütungen nur für 2026 begrenzt wird.

Um die Wirtschaftlichkeit zu steigern, setzt die Ministerin auf neue Konzepte, wie den "Gesundheitscampus" in Seelow mit ambulanten und stationären Angeboten, einer Kurzzeitpflege und einem ambulanten Operationszentrum. In Forst (Lausitz) gibt es bereits eine telemedizinische Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Lausitz. Die Ministerin betont die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Stabilität bis 2027 zu erreichen, da kein Träger dauerhafte Defizite erwirtschaften könne. In Wittstock/Dosse wird für eine Poliklinik geworben, da das dortige Krankenhaus Anfang 2027 wegen der Krankenhausreform schließen soll, obwohl es wirtschaftlich gut dastehe. Die Rettungswache soll erhalten bleiben, während die Behandlung bestimmter Krankheiten nach Pritzwalk verlagert werden soll.