Der Bezirksbürgermeister von Neukölln, Martin Hikel, wird bei der Wahl 2026 nicht erneut für das Amt kandidieren. Er begründete seine Entscheidung damit, dass das von ihm erzielte Ergebnis von 68,5 Prozent bei der Kandidatenwahl am vergangenen Samstag nicht ausreichte, um geschlossen in den Wahlkampf zu ziehen. Hikel sah sich bei der Versammlung der Neuköllner SPD der Kritik von Parteilinken und Jusos ausgesetzt, die ihm zu häufiges medienwirksames Auftreten, mangelnde Verwendung des Begriffs "antimuslimischer Rassismus" und zu geringe Kommunikation mit der Partei vorwarfen.
Obwohl Hikels Kritiker darauf abzielten, ihm einen Denkzettel zu verpassen, ging die Aktion nach hinten los, als Hikel nach seiner Wahl seine Nicht-Kandidatur verkündete. Die SPD Neukölln bedauerte seine Entscheidung und lobte seine Arbeit, bedauerte aber, dass die Kreisdelegiertenkonferenz nach seiner Erklärung abgebrochen wurde. Die Partei kündigte an, noch in diesem Jahr ein neues Spitzenteam für die anstehenden Wahlen aufzustellen.
Diese Entwicklung folgt auf die Entscheidung, Franziska Giffey, die ehemalige Regierende Bürgermeisterin und aktuelle Wirtschaftssenatorin, nicht auf die Bezirksliste für die Abgeordnetenhauswahl zu setzen. Dies wird als politischer Rückschlag für Giffey gewertet, die bereits zuvor mit ihren Ambitionen auf eine erneute Spitzenkandidatur gescheitert war. Da sie den Direktwahlkreis in Rudow 2023 mit deutlichem Abstand an die CDU verlor, besteht die Möglichkeit, dass sie 2026 den Einzug ins Abgeordnetenhaus verpasst. Neukölln war einst der Ausgangspunkt von Giffeys politischer Karriere.