Im vergangenen Jahr ist die Gewalt gegen Polizeibeamte in Deutschland leicht angestiegen. Laut Daten des Bundeskriminalamts, die dem Bundesinnenministerium vorliegen, gab es 2024 insgesamt 46.367 registrierte Gewalttaten gegen Polizisten, was einer Steigerung von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. In etwa 87 Prozent dieser Fälle handelte es sich um Widerstandshandlungen oder tätliche Angriffe, aber auch Bedrohungen, Nötigungen und vorsätzliche Körperverletzungen zählen zu den erfassten Gewalttaten.
Die Zahl der Polizisten, die Opfer solcher Taten wurden, stieg im vergangenen Jahr auf 106.875, was einem Anstieg von 67,2 Prozent seit 2015 entspricht. Das Bundesinnenministerium betont, dass diese Zahlen eine anhaltend hohe Belastung für die Polizei im Alltag verdeutlichen. Auffällig ist, dass etwa 83,1 Prozent der Tatverdächtigen männlich sind und mehr als ein Drittel (34,9 Prozent) keinen deutschen Pass besitzt.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bezeichnete die Gewalt gegen Einsatzkräfte als "längst kein Ausnahmefall mehr" und sieht darin einen Verlust von Respekt und Rücksicht. Gemeinsam mit Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) plant er, Gesetze zu verschärfen, um Strafen zu erhöhen, Verfahren zu beschleunigen und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu stärken. Hubig hob hervor, dass Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte ein "erschreckendes Ausmaß" angenommen haben und der Rechtsstaat mit strafrechtlichen Mitteln entschlossen dagegen vorgehen müsse.