Erdgas: Zypern will ab 2027 EU-Staaten mit Erdgas versorgen

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Zeit Online
vor 2 Stunden
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Zypern plant, ab 2027 Erdgas an EU-Staaten zu liefern. Präsident Nikos Christodoulides kündigte diese Pläne nach einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz in Berlin an und bezeichnete den östlichen Mittelmeerraum als potenziellen Energiekorridor für Europa.

Die Umsetzung dieser Pläne soll in Zusammenarbeit mit Nachbarstaaten wie Ägypten und Israel erfolgen, mit denen bereits entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet wurden. In der Region um Zypern wurden erhebliche Gasvorkommen entdeckt, darunter auch eine neue Fundstelle vor der Küste durch ein Konsortium unter der Leitung von ExxonMobil.

Während der südliche Teil der Insel über eigene, noch nicht geförderte Vorkommen verfügt, bestehen im Nordosten der geteilten Insel territoriale Streitigkeiten mit der Türkei über dortige Gaslagerstätten. Diese Situation wird durch den ungelösten Zypernkonflikt und die von Präsident Erdoğan geforderte Zweistaatenlösung weiter kompliziert.

Die Europäische Union reduziert unterdessen ihre Gasimporte aus Russland und setzt verstärkt auf Flüssiggaslieferungen aus den USA und den Golfstaaten, um ihre Energieversorgung zu diversifizieren und ab 2028 keine russischen Gaslieferungen mehr zu beziehen. Zypern strebt im Kontext dieser geopolitischen Verschiebungen an, eine Rolle als wichtiger Energielieferant für die EU einzunehmen.

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